Jazz & Poesie - Jazz & Prosa

Programme

1. Jazz und Poesie zum Jahr des Schlagzeugs - Instrument des Jahres 2022
Stella Maria Adorf liest Texte von Ernst Jandl und Zeitgenossen
Christof Griese - Saxofon, Tal Balshai - Klavier, Horst Nonnenmacher - Kontrabass und Leon Griese – Schlagzeug improvisieren
Ernst Jandl und Jazz - eine perfekte Kombination. Seine teils sehr rhythmische Sprache ist ein kongenialer Partner für das Instrument des Jahres: Schlagzeug. Und der improvisatorische Aspekt in seinen Texten findet Widerhall in den Improvisationen des Tal Balshai - Christof Griese Quartetts mit Horst Nonnenmacher am Bass und Leon Griese am Schlagzeug. Mit Stella Maria Adorf konnte eine hochprofessionelle Rezitatorin für dieses Projekt gewonnen werden - es ist spannend!

2. Friedrich Christian Delius und der Jazz der 68er
CHRISTOF GRIESE QUARTETT – Friedrich Christian Delius und der Jazz der 68er
Christof Griese (sax), Tal Balshai (p), Horst Nonnenmacher (b), Leon Griese (dr)
feat.: Harald Marpe (Rezitation)
…Improvisation und Lyrik zum 50 Todestag von Albert Ayler.
Jazz als die „Zukunft der Schönheit“ – Beobachtungen eines jungen deutschen Schriftstellers bei einem Albert Ayler – Konzert in einem New Yorker Jazzclub 1966.
Friedrich Christian Delius schildert seine Assoziationen bei seinem Besuch des
Albert Ayler Quintetts am 1.5.1966 in einem Jazzclub in der Lower Eastside in Manhatten und wie ihn die Musik zu Erinnerung stimuliert, die ein eindrückliches
Bild der Zeit vor 1968 in Deutschland und der Welt zeichnen.
Sechs Passagen aus dem Buch „Über die Zukunft der Schönheit“ von
Friedrich Christian Delius werden gelesen und von Musik umrahmt,
die versucht, die Stimmung von 1966 einzufangen.
Albert Ayler (* 13. Juli 1936 in Cleveland, Ohio; † November 1970 in New York City)

3. Jazz & Prosa
Stella Maria Adorf liest aus “Darling, it’s Dilius!” von Friedrich Christian Delius
Musik von Wayne Shorter und Sam Rivers mit Christof Griese - Saxofon, Tal Balshai - Klavier, Horst Nonnenmacher - Bass und Leon Griese - Schlagzeug
Der Büchner-Preisträger Friedrich Christian Delius, verstorben im Frühjahr 2022, wäre im Februar 2023 achtzig Jahre alt geworden. Bis zuletzt schrieb er und näherte sich seinem Leben in einer Autobiographie, wie man sie noch nicht kennt: in gut dreihundert Stichworten, die mit A beginnen, spielerisch, gedankenscharf und poetisch. Von «Abbey Road» und «Abendrot» über «Adorf» und «Adorno», «Akte» der Stasi und «Aktien» von Siemens, acht «Altkanzler», «Abstand», «Anstand», «Aufstand» bis zu «Arroganz» und «Azzurro» schildert Delius in konzentrierten Texten, was ihm aus all den bewegten und begegnungsreichen Jahrzehnten wirklich wichtig ist. Eine ganz besondere, persönliche Chronik, die nicht nur acht Jahrzehnte deutscher Geistes- und Gesellschaftsgeschichte festhält, sondern stets aufs Größere zielt – auf das Leben. Hier blickt man durch die Augen eines bedeutenden Autors auf die Welt; hier wird das Erinnern selbst zur Kunst.
Wayne Shorter war einer der bedeutendsten US-amerikanischer Jazz-Saxofonisten und - komponisten. Sein Spiel wurde als poetisch, rätselhaft und zugleich natürlich und in sich völlig logisch charakterisiert. Er gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Interpreten der Jazzgeschichte. Er starb im Alter von 89 Jahren am 2.3.2023 in Los Angeles
Sam Rivers wäre 2023 hundert Jahre alt geworden und war ein stilbildender und die Jazzgeschichte mitprägender US-amerikanischer Saxofonist und Flötist. er starb am 26.12.2011 im Alter von 88 Jahren

4. CHRISTOF GRIESE QUARTETT –Jazz & Poesie
Texte von Tal Balshai
Rezitation Tal Balshai
Christof Griese – Saxofon, Flöte • Tal Balshai – Klavier Karl Schloz – Gitarre • Horst Nonnenmacher - Bass Leon Griese - Schlagzeug

5. CHRISTOF GRIESE QUARTETT - Jazz & Poesie im Kiez
Starckdeutsch – Gedichte von Matthias Koeppel – gelesen von Stella Maria Adorf
Jazz mit Christof Griese – Saxofone, Flöten Tal Balshai – Klavier, Horst Nonnenmacher – Bass, Leon Griese – Schlagzeug
In Kooperation mit dem Kiezbündnis Klausenerplatz e.V. und der Ingeborg-Bachmann-Bibliothek

6. CHRISTOF GRIESE QUARTETT -Jazz & Großstadtprosa
Stella Maria Adorf liest Texte von Mascha Kaléko, Vicki Baum, Irmgard Keun und Gabriele Tergit
Christof Griese • Saxofone, Flöte Tal Balshai • Klavier
Horst Nonnenmacher • Bass Leon Griese • Schlagzeug

7. CHRISTOF GRIESE QUARTETT - Jazz & Lyrik
Stella Maria Adorf liest UWE ZABEL
Schnappschildkröten • Fünf-Minuten-Satiren
Christof Griese – Saxofon, Flöte, Tal Balshai - Keyboard, Horst Nonnenmacher - Bass, Leon Griese - Schlagzeug

8. Art of Duo Jazz - Jazz & Lyrik
Bernhard Lassahn - eigene Texte
Christof Griese – Saxophon, Flöte • Tal Balshai – Klavier

9. ART OF DUO Jazz - Jazz & Poesie
Harald Marpe liest Texte von Robert Gernhard, F.W. Bernstein und Harald Marpe
Christof Griese – Saxophon, Flöte • Tal Balshai – Klavier

10. Duo Bauer - Griese - Jazz & Poesie
Harald Marpe liest Texte von Robert Gernhardt, F.W. Bernstein, Uwe Zabel, Harald Marpe u.a.
Christof Griese - Saxofon, Flöte und Franz Bauer - Vibrafon ergänzen und kommentieren mit Jazzimprovisationen über eigene Kompositionen

11. ART OF DUO Jazz - Jazz & Poesie
Werner Felten liest eigene Texte
Christof Griese – Saxophon, Flöte • Tal Balshai – Klavier

12. CHRISTOF GRIESE QUARTETT
Werner Bettge liest eigene Texte
Christof Griese - altosax, flute, Franz Bauer - vibraphone, Tal Balshai - piano,
Leon Griese - percussion

13. Art Of Duo - Jazz & Poesie
Harald Marpe liest Texte von Harald Marpe und Robert Gernhardt
Christof Griese – Saxophon, Flöte • Tal Balshai – Klavier

14. CHRISTOF GRIESE QUARTETT
Tal Balshai präsentiert eigene poetische Werke und Lieder
Tal Balshai – Klavier, Rezitation, Gesang begleitet von
Christof Griese – Saxofon, Flöte • Karl Schloz - Gitarre
Horst Nonnenmacher - Bass • Leon Griese - Schlagzeug

15. Art Of Duo - Jazz & Poesie
Harald Marpe liest Texte von Barbara Splieth, F.W. Bernstein, Robert Gernhardt, Uwe Zabel und Harald Marpe
Christof Griese – Saxophon, Flöte • Tal Balshai – Klavier

16. Art Of Duo - Jazz & Poesie “Neues vom Starnberger See”
Harald Marpe liest Texte von Karl Valentin, E.W. Bernstein, Heino Jäger u.a.
Christof Griese (Saxofon, Flöte) • Tal Balshai (Piano)

Tim Sund - Butterfly Effect

Tim Sund - keys,
Tom Christensen - tenorsax, flute, bassclarinet,
Christof Griese - tenorsax, saxello, altoflute,
Christian Kappe - trumpet, flugelhorn,
Adrian Sherriff - basstrombone, shakuhachi, morsing,
kai Brückner - guitar
Dirk Strakhof - acoustic & electric bass
Rainer Winch - drums
Leon Griese percussion, drums

Manchmal sind es die kleinen Momente, aus denen etwas Großes entsteht. Momente voller Magie und Telepathie. So wie sie der Berliner Komponist und Keyboarder Tim Sund vor drei Jahren auf einem Jazz-Workshop in der Bundeshauptstadt erlebte. Auf der Setlist für das Dozentenkonzert, für das er die musikalische Leitung übernommen hatte, stand unter anderem „Butterfly“ von Herbie Hancock. Eine Komposition mit einem eingängigen Motiv, die jedoch auch viel Raum für musikalische Interaktion und Interpretation lässt. „Das blinde Verständnis der Beteiligten auf der Bühne färbte schnell auf das Publikum ab, das von diesen magischen Momenten ebenso fasziniert war wie wir“, erinnert sich Sund an diesen besonderen Abend. An dessen Ende stand die Idee, sich intensiver mit Hancocks Schaffensperiode der frühen 1970’er Jahre zu beschäftigen. „Butterfly Effect“ lautet konsequenterweise der Titel des Albums, mit dem Sund dem US-amerikanischen Ausnahmepianisten und langjährigen Weggefährten von Miles Davis Tribut zollt.
Bis auf das Titelstück stammen sämtliche Stücke aus der sogenannten „Mwandishi-Phase“. Eine Zeit, in der Hancock vom Klavier auf das E-Piano wechselte und mit diversen Synthesizern und Klangeffekten (z.B. mittels Ringmodulator und Delays) experimentierte. Neben „Mwandishi“ (1971) gehören die beiden Alben „Crossings“ (1972) und „Sextant“ (1973) in diese Phase, die - selbst unter professionellen Musikern - vergleichsweise unbekannt sind und für Hancock kommerzielle Flops bedeuteten. Künstlerisch waren sie für ihn umso wichtiger. „Hancock war schon immer – wie man heute sagen würde – ein Elektronik-Nerd, der auf diesem musikalischen Feld Pionierarbeit geleistet hat. Bevor er sich professionell der Musik zuwandte, hatte er Elektrotechnik studiert. Letztlich war es dann Miles Davis, der ihn eines Tages bei einer Studio-Session dazu verdonnerte, statt auf dem Klavier auf dem Fender Rhodes zu spielen. Und Hancock verliebte sich sofort in diesen Klang“, weiß Sund.
Klanglich und stilistisch erinnern viele Stücke der Mwandishi-Phase an „In a Silent Way“ – das erste Fusion-Album von Miles Davis. Für dieses Album hatte Hancock – neben Joe Zawinul – am Fender Rhodes Platz genommen. In den Monaten danach formierte Hancock nach und nach seine eigene Band, zu der unter anderem Julian Priester (Posaune) und Benny Maupin (Saxofon) zählten. „In diesem Ensemble ging es natürlich um Musik, aber auch um gemeinsame spirituelle Erfahrungen“, erklärt Sund mit Blick auf die Jahre, in denen sich Hancock und seine Mitspieler mit der buddhistischen Lehre befassten. Auch musikalisch ging es experimentell zu – mit spacig und leicht funky anmutenden, elektronischen Klangcollagen und viel Raum zum Improvisieren.
Für Sund, der auf „Butterfly Effect“ ein halbes Dutzend dieser Stücke neu arrangiert hat, bedeutete das einen künstlerischen Drahtseilakt – und akribische Feinarbeit. „Bis auf ‘Butterfly‘ gab es zu keiner Komposition Noten oder Sheets, da sich niemand bis dahin die Mühe gemacht hatte, diese Kompositionenzu transkribieren. Also setzte ich mich hin, analysierte die Stücke sorgfältig und überlegte, wie ich diesen musikalischen Rohdiamanten etwas mehr Struktur verleihen könnte“, schildert Sund den Entstehungsprozess des Albums, mit dem er die Originale in neuem Glanz erstrahlen lässt.
Schon der Opener zeigt auf beeindruckende Weise, welche grandiosen, stimmungsvollen Klanggemälde Sund mit seinem Nonett – bestehend aus der Creme der Berliner Jazzszene und Gästen aus New York und Australien - entstehen lassen kann. „Hidden Shadows“ ist ein musikalisches Kraftpaket mit packendem Groove, eingehüllt in einen Bigband-artigen Sound. Im einen Moment röhrt die Besetzung aus E-Gitarre, Trompete, Saxofon, Flöte und Bassposaune famos, im nächsten Moment zirpt und flirrt es gehörig, wenn Sund am Moog seine Effekte einstreut. Eine perfekte Fusion aus akustischen und elektronischen Klangwelten, die mit jedem Durchlauf neue Nuancen und Details für die Zuhörenden freigibt.
Dass sich selbst aus vergleichsweise wenig Ausgangsmaterial eine packende musikalische Geschichte erzählen lässt, beweisen Sund und seine Spielgefährten in „Ostinato/Nefertiti“. „Bis auf das sich wiederholende Bassmotiv, das Ostinato, gab es keine Fixpunkte, an denen wir uns hätten halten können“, erinnert sich Sund, dem jedoch ein anderes Detail auffiel. Im Original-Ostinato zitiert Hancocks Trompeter, Eddie Henderson, das Motiv von „Nefertiti“ – dem Stück, das Wayne Shorter einst der ägyptischen Königin Nofretete gewidmet hat. „Diesem dezenten Hinweis wollte ich mehr Platz einräumen, deshalb habe ich in meinem Arrangement beide Stücke kombiniert“, erklärt Sund.
Am Anfang und Ende des Stückes sind gesampelte Klänge einer analogen Schreibmaschine zu hören, die das Geschehen auf eine weitere Ebene transportieren. „Ich hatte das Bild von einem Schriftsteller im Kopf, der in den 1970èr Jahren an seinem Schreibtisch sitzt und seine Geschichte zu Papier bringt“, erklärt der Berliner Keyboarder, für den die Arbeit an „Butterfly Effect“ ein – in jeder Hinsicht – Horizont erweiterndes Projekt war. „Der Prozess hatte für mich eine enorm befreiende Wirkung, weil ich die Gelegenheit hatte, Klänge und Sounds auszuprobieren, von denen ich vorher nie auf die Idee gekommen wäre, sie zu verwenden.“
Doch nur auf diese Weise ergeben sich eben diese seltenen, magischen Momente, aus denen Großes entstehen kann. Ein Album, das man schon zu Jahresbeginn zu den (deutschen) Jazz-Highlights 2019 zählen kann.
Tim Sund - Butterfly Effect (Laika Records 2019, Laika/Rough Trade)

Tim Sund - Butterfly Effect - CD Release Concert

Tim Sund - Butterfly Effect - CD Release Concert

PRESSE

Kann es sein, dass man, bevor überhaupt die erste Note gespielt ist, schon weiß, dass hier Großes entsteht? Allein die Tatsache, dass Tim Sund die meisten Kompositionen aus der „Mwandishi“-Phase von Herbie Hancock in mühevoller Kleinarbeit transkribieren musste, weil weder Noten noch Sheets existierten, verleiht dem Projekt eine herausragende Bedeutung. Was der Berliner Keyboarder dann mit einem Nonett, bestehend aus der Crème der Hauptstadt-Jazzszene sowie Gästen aus New York und Australien, als Ergebnis vorlegt, ist feinste Fusion ohne Patina. Mal röhrt die Band im Bigband-Drive fett groovend mit E-Gitarre, Flöte, Trompete, Saxofon und Bassposaune, dann lässt es Sund am Moog heftig fiepen, zirpen und flirren. Klar birgt die Auseinandersetzung mit einem Denkmal wie Hancock die latente Gefahr, krachend zu scheitern. Dass dem 47-Jährigen aber genau das Gegenteil gelingt, liegt auch an seiner akribischen, detailverliebten Herangehensweise. Sund verleiht bislang kaum beachteten Rohdiamanten wie „Rain Dance“ oder dem famosen „Butterfly“ Struktur und einen zeitgemäßen Glanz. Der perfekte „Butterfly Effect“.
Text: Reinhard Köchl, Jazz thing 128

Christof Griese Quartett

Christof Griese Quartett
Christof Griese - saxes, flutes
Tal Balshai - piano
Horst Nonnenmacher - bass
Leon Griese - drums

Die Musik des Quartetts ist facettenreich, modern, groovig, teils avantgardistisch, keinesfalls nervtötend und vor allem mit viel Spielfreude und Freiraum für den einzelnen Musiker sich zu entfalten. Jazz vom Feinsten, den man sich nicht entgehen lassen sollte!

Zum Christof Griese Quartett gehörten im Laufe der Zeit folgende Musiker*innen:
Hans-Wolfgang Bleich, Martin Lillich, Nikolaus Schäuble, Leszek Mozdzer, Lito Tabora, Burkhard Jasper, Johannes Kersthold, Stefan Potschka, Alexander Will, Mickey Bahner, Eric St. Laurent, Michael Griener, Ed Schuller, Kirk Nurock, Kai Brückner, Franz Bauer, Dennis Stilke u.v.m.
Franz Bauer, Christof Griese, Horst Nonnenmacher, Niko Schäuble

Pressestimmen:

Dabei besitzt der Saxophonist Christof Griese durchaus das Zeug zu Überragendem ...
(Jazzpodium 8/83)

Heutzutage selten derart ausgeprägt
Christof Griese gelingt es spielend seinem Instrument in einer für ihn sehr charakteristischen Weise Töne und Melodien, Spannungsbögen und Klangfarben zu entlocken, daß dem Zuhörer dieser dynamischen, eindringlichen, äußerst persönlichen Mentalität schon mal der eine oder andere wohlige Schauer durch den Körper rieselt. Sein Saxofon spricht bzw. singt eine unver-wechselbare Sprache, die heutzutage selten derart ausgeprägt in der jetzigen Jazzer-Generation vorzufinden ist.
(taz 27.6.84)

Hier lagen deren Höhepunkte wenn alle gemeinsam, ohne das harmonische Gerüst zu verlassen, den Beat nur noch fühlen und abweichende rhythmische Akzentuierungen in den Vordergrund traten.
(Tagesspiegel 3.3.85)

"Versteht mit Spielfreude und Kommunikation zu überzeugen "
Am Dienstag dann betraten zwei der wohl wichtigsten Westberliner Bands die Bühne des Quasimodo. Opus Pocus, die Truppe um den glänzend disponierten Saxophonisten Christof Griese sieht sich dem Spielideal des Bebop verpflichtet, ihn mit eigenen Ideen variierend. Das Quartett ist ein Ganzes: von Grieses fulminanten Klangflächen gehen Impulse auf die Mitmusiker aus, den unbeirrt marschierenden Bassisten Martin Lillich und den swingenden, Akzente setzenden Schlagzeuger Niko Schäuble. Das Klavier Hawo Bleichs ist mit sparsamen Einwürfen das harmonische Gerüst von Opus Pocus, einer Gruppe, die mit Spielfreude und Kommunikation zu überzeugen versteht.
(Jazzpodium 2/86)

Wohl wichtigste Band in ganz Deutschland
Christof Griese, Hans-Wolfgang Bleich, Martin Lillich und Nikolaus Schäuble haben das Zeug, zu einer der wohl wichtigsten Bands in ganz Deutschland zu werden: Mainstream in der Tradition eines frühen Coltrane, noch mit genügend Ecken und Kanten, um originell und original zu wirken. Das technische Können dieser vier jungen Musiker ist enorm.
(andere zeitung Rhein/Main 6/91)

DIE PERFEKTE
Die Fachwelt staunte einst Bauklötzchen: Als Opus Pocus 1982 in Berlin die Jazzbühne betrat, da glaubte mancher Kritiker schon die Zukunft des deutschen Jazz gehört zu haben. An den Hoffnungen von damals war etwas dran: Noch immer existiert das Quartett in unveränderter
Besetzung, und noch immer gehört es , ob im Studio oder bei umjubelten Auftritten vor dem Publikum des Jazzfest Berlin, zu den vitalsten Formationen.
Stilgrenzen sind für Opus Pocus da, um übersprungen zu werden. So mischen die vier furchtlosen Musketiere einen Jazz-Cocktail, der es in sich hat. Vor allem die Bandbreite der Dynamik beeindruckt: Sanft streichelt Nikolaus Schäuble seine Schlagzeug - Becken, um einen Moment später mit energischen Schlägen auf die Basstrommel das Tempo anzuziehen. Martin Lillich gefällt mit vollem Ton und biegsamem rhythmischem Fluss. Farbig ist auch das Spiel von Pianist Hans - Wolfgang Bleich zwischen verspieltem Tasten - Hüpfen und geradlinig angegangenen Themen. Wenn man sich dann gerade auf ein lyrisches Bläser - Motiv von Christof Griese eingestellt hat, löst dessen Tenor - oder Sopransax schon die besinnliche Stimmung auf in Passagen voll feuriger Impulsivität. Der ehemalige Schüler von Bernd Konrad und David Liebman beeindruckt durch seinen Ideenreichtum. Hokus Pokus zaubern Opus Pocus die verschiedensten Stimmungen aus dem Zylinder. Mit trickreichen Soli setzen die vier Klangmagier ihr Publikum in Erstaunen.
(stereoplay 3 / 91)

Die Stilgrenzen wurden übersprungen
Wer das Quartett aus Berlin kennt, weiß daß am Samstag abend hochkarätige Jazzmusiker am Werk - am "Opus" eben - waren. Die Musiker, die seit mittlerweile zehn Jahren gemeinsam "jammen" und 1989 Gewinner des Studioprojekts des Berliner Senats waren, machten “ Modern Jazz “ vom Feinsten. Die Zuhörer zeigten sich begeistert.
(Kölnische Rundschau 7.4.92)

Mit samtweichem Ton dem “Duke” gehuldigt
Die Berliner Band “Opus Pocus“ begeisterte am Samstag mit Klassikern von Cole Porter und Duke Ellington sowie eigenen Kompositionen das Publikum im Kurhaus. Dabei wurde die ganze Bandbreite und das Können der Musiker erst richtig hörbar. Alle Stücke hatten ihren eigenen Reiz, waren von der Lust am Zusammenspiel gekennzeichnet und rissen den Zuhörer mit.
(Kölner Stadtanzeiger 6.4.92)

Schon lange etabliert ist die 1982 gegründete Band Opus Pocus um den Saxophonisten Christof Griese. Die Anlehnung des Bandnamens an die Kinderzauberformel ist keineswegs an den Haaren herbeigezogen. Die fast siebzigminütige Quartetteinspielung umgarnt den Hörer mit kammer-musikalischen Sounds, romantischen Melodien, und präzisem Neo - Bop. Jeder Takt ist ein Argument gegenüber den weitverbreiteten negativen Vorurteilen, denen sich die Berliner Jazzszene seit Jahr und Tag ausgesetzt sieht.
(zitty 1/92)

Nennen wir es Hauptstadt-Jazz
Der Saxophonist und Flötist Griese, der Bassist Martin Lillich, der Schlagzeuger Olaf Zschiedrich sowie die polnischen Spitzenmusiker Pjotr Wojtasik, Trompete, und Leslaw Mozdzer, Piano, inspirieren sich gegenseitig mit teilweise grandiosen Solobeiträgen und sensiblem Interplay. Wojtsasik, der bei einer Umfrage des polnischen Jazzmagazins “ Jazz Forum “ die Rangliste seines Instrumentes anführte, vereint die Lyrik eines Tom Harrell mit der Strahlkraft eines Wallice Roney, während sich Griese bei seinen rhapsodischen Melodiebögen stark an Wayne Shorter orientiert. Unverkennbar der von Mozdzers Klavier ausgehende, mächtig groovende Blues. Zschiedrich und Lillich halten die teilweise flirrende Spannung ständig am Kochen, und wenn so viel innere Übereinstimmung ihre Früchte trägt, dann gewinnen sogar die Moll-Balladen eine geheimnisvolle, gleißende Schönheit. Die Ursprünge für Musik mit dem unverwechselbaren Flair einer pulsierenden, ruhelosen Metropole wähnte man bislang allenfalls in New York. Nun besitzt auch Deutschland Derartiges. Nennen wir es Hauptstadt-Jazz.
Reinhard Köchl im Jazzpodium 10 / 96 zur CD “New Way Out“ Jazz4Ever Records Nürnberg
J4E 4725 (Rough Trade)

David Milne - Berlin Connection

Der amerikanische Saxophonist David Milne hat eine besondere Beziehung zu Berlin - seit er 1995 das erste Mal herkam, um mit dem "Berliner Saxophon Quartett" aufzutreten. Mit dabei der Berliner Musikdozent Christof Griese, der Milne zwei Jahre darauf einlud, beim Jazzworkshop der Freien Kunstschule Berlin als Lehrer mitzuwirken. Seitdem kehrt Milne jeden Sommer zurück - auch seine "Berlin Connection" pflegend, die jetzt auf CD festgehalten wurde.

Hauptsächlich mit Mitstreitern aus der Berliner Szene haben Milne und Griese diese Platte aufgenommen. Eine sehr gutes und abwechslungsreiches Programm wird von insgesamt acht Musikern präsentiert: "By the Light of the Moon" - in Reminiszenz und in der Tradition von "How high the Moon" - auf "Berlin Connection" ist das Stück gleich in zwei Versionen von 1999 und 2000 zu hören. "Three Oranges" dagegen ist ein Blues - mit einem in die Beine gehenden Groove und ein bisschen an John Coltrane erinnernd. "In Search of Meaning" überlasst dem Bass die Grundmelodie und die Bedeutungsfindung - die anderen Musiker liefern das "Beiwerk" dazu.
Bei "Star Eyes" kommt die Neuerung wiederum vom Bass: auf einer Charlie-Parker-Linie aufgebaut klingt der Standard gleichsam runderneuert. - "Child ́s Play" gibt sich wieder ganz anders - ein kindlicher , leichter, schwungvoller Walzer. Hier ist Jazz und Blues der ins Ohr geht und da bleibt - morgens auf dem Weg zur Arbeit gehört, bleibt er einem den ganzen Tag.
Man merkt - beispielsweise bei "Take it Out", daß die Melodien David Milne und Christof Griese schon länger begleitet haben. - "Berlin Connection": das musikalische Thema einer künstlerisch wertvollen Männer- und Musikerfreundschaft.
© jazzdimensions2002

BIT 2002

Christof Griese - Cataract

Music between Nature and Culture

"Tolle Töne, toi, toi, toi"
(Tagesspiegel 19.12.91)

"Sinnlich bis sinnertrunken - äußerst musikalischer Sommerjazz. So hervorragend gespielt, dass man kaum zu entscheiden vermag, welcher der Musiker da noch herausragen könnte. Die wehrhafte CD ist mein Hintergrund - Sommer - Hit 1993 geworden; und hält sogar im Herbst noch an. Und welch seltene Tugend der CD-Hersteller: Sie haben an Dramaturgie gedacht."
(taz 2.10.93)

Double Drums Project

featuring Tony Buck (dr), Niko Schäuble (dr) , Christof Griese (sax, fl), Martin Lillich (b)

Interkontinentales Schlagzeuger-Austauschprojekt zwischen Australien und Deutschland

„Double Drums Project“ ist eine Eigenproduktion des BIT-Musikverlages, für die der Initiator und Macher dieser CD, Christof Griese, den „Studiopreis 2000“ erhalten hat.
Beim „Double Drums Project“ stehen zwei Drummer im Mittelpunkt: Tony Buck und Niko Schäuble. Zwei sich total inspirierende und genial improvisierende Schlagzeuger spielen mit dem ausdrucksstarken Multi-Instrumentalisten Christof Griese und dem Basszauberer Martin Lillich in einer Begegnung voll freudiger Losgelöstheit, Spontaneität und musikalischem Spaß (Schlagzeugerwitze ausgeschlossen!).
Jazz vom Feinsten in einer interkontinentalen Mixtur!
Tony Buck (dr), Australier – lebt in Berlin/Deutschland
Niko Schäuble (dr), Deutscher – lebt in Melbourne/Australien

Pressestimmen:
Für diese Eigenproduktion des Berliner BIT-Musikverlages erhielt der Initiator Christof Griese den Studiopreis 2000. Im Mittelpunkt der Aufnahme stehen zwei hervorragende Schlagzeuger Tony Buck und Niko Schäuble.
Aus zwanglosen Improvisationen ist in Zusammenarbeit mit Christof Griese und Bassist Martin Lillich über einen längeren Zeitraum die ungewöhnliche und inspirierende CD entstanden. Geprägt von Spontaneität und Freiheit besticht die Musik durch die vielen Ideen und einen enormen Klangreichtum. Immer neu in der Gestaltung sorgen die einzelnen Nummern für erstaunliche Perspektiven.
Geheimnisvolles steht neben direkten und geraden Melodiefolgen. Spannend entwickelt sich die Begegnung der zwei differierenden Schlagzeuger in einem Europa-Australien-Austausch… Offen für neue Ideen und eine erlebnisreiche musikalische Reise gefällt die CD gerade durch eine gewisse Unberechenbarkeit.
Jazz Podium 9/2002

Nicht, dass hier ständig vordergründig getrommelt würde – die restlichen Musiker haben auch etwas zu melden. Und zu bieten – mit dabei: Martin Lillich am Bass, Christof Griese an Saxophon und Flöte, sowie Eric St-Laurent als „special guest“ an der manchmal recht „deftigen“ Gitarre.
Das Album beginnt dann auch mit „Oh so far“, einem Bluesrockstück. Saxophon und Gitarre dominieren – noch. Die folgenden beiden Titel leben bereits vom treibenden Rhythmus, und ab „Dialogue“ geht’s hauptsächlich um die Trommeln und Becken.
Die CD ist weitestgehend – bis auf drei Stücke – frei, ohne vorhergegangene Proben eingespielt. Eine ausgewogene Mischung aus „verdoppeltem“ Schlagzeug pur und abwechslungsreichen Improvisationen.
Double Drums – double fun!
Jazzdimensions 12/2002

CD „Double Drums Project“ BIT
“Christof Griese gilt als einer der umtriebigsten und experimentier freudigsten Jazzmusiker dieser Stadt und hat wie kaum ein anderer die hiesige Jazzszene geprägt. Der Ideenreichtum des ehemaligen Bernd Konrad - und Dave Liebman - Schülers wurde vor kurzem ausgezeichnet. 2000 erhielt er den Studiopreis des Berliner Senats.“

Tagesspiegel 30.7.2000

Nick & Niko Quintett

Eine Reunion-Band, die neue Verbindungen schmiedet. Mit Nick Haywood (Bass), Niko Schäuble (Drums), Burkhard Jasper (Piano), Christof Griese (Tenorsax, Saxello, Altoflute) und Adrian Sherriff (Bass-Trombone, Shakuhachi).

Nick Haywood und Niko Schäuble, die seit drei Jahrzehnten zusammen spielen, sind eine kraftvolle und dynamische Rhythmusgruppe; Burkhard Jasper am Klavier mit seinen charakteristischen kraftvollen, treibenden Rhythmen; Christof Griese mit seinen einfallsreichen und facettenreichen Ansatz und Adrian Sherriff, ein Virtuose auf der Bassposaune von (wirklich!) Weltruhm sind die Bläsersektion für dieses besondere Konzert. Das passt perfekt zur Musik von Nick und Niko.

Nick & Niko -The Nick Haywood-Niko Schäuble Quintet

"Eine Art Wiedersehen: Nick Haywood und Niko Schäuble leben beide in Australien und haben eine 30-jährige musikalische Beziehung. Schäuble hat auch eine starke Verbindung zu Berlin, wo er in den 1980ern Musik studierte und auch zum Berlin Jazz Composers Orchestra (JayJayBeCe) der Bigband der Musikschule City West, die seit fast 25 Jahren mit dem Jazzkeller69 zusammenarbeitet. Die Big Band, die seit Beginn von ihrem Gründer Christof Griese geleitet wird, spielt u.a. nach von Schäuble geschriebenen und arrangierten Partituren. Hier ist Griese an den Holzbläsern eine Hälfte der Bläsersektion. Die andere Hälfte ist Adrian Sherrif, ein weiterer australischer Mitspieler von Schäuble. Das Konzert ist eine Premiere für dieses Quintett aus alten und neuen Freunden. Die Diskographie dieser Musiker deutet auf einen expansiven melodischen modernen Jazz hin, der sich jedem einfachen Versuch einer Kategorisierung widersetzt."

Niko Schäuble - Tibetan Dixie

u.a. mit Christof Griese (saxes, flutes), Joachim Litty (saxes, clarinets), Gebhard Ullmann (saxes, clarinets, flutes), Sören Fischer (trombone), Rainer Brennecke (trumpet).
Martin Lillich (electric bass), Nikolaus Schäuble (composition, drums) and Australian Musicians.

Niko Schäuble - Es geht!

Im Juli 2009 wurden im rbb unter der Leitung des australischen Jazz-Musikers Niko Schäuble komplex arrangierte Kompositionen eingespielt und aufgenommen in einer außergewöhnlichen Besetzung. Nicht umsonst heißt der Titel der CD "ES GEHT!". Brilliant und risikofreudig interpretieren die aus Berlin, Münster und Melbourne stammenden Musiker mit Niko Schäuble - Drums, Christof Griese - Tenor Saxophone, Saxello und Alto Flute, Christian Kappe - Trompete und Flügelhorn, Adrian Sherriff - Bassposaune und Shakuhachi, Burkhard Jasper - Piano und Horst Nonnenmacher - Bass ihre individuelle Klasse.

Starken Einfluss hat nicht zuletzt die in Australien erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Niko Schäuble und Adrian Sherriff, garantieren sie doch im Zusammenspiel multikulturelle Klangfarben, Grooves sowie lebendige Improvisationen. Nach einem Auftritt im Westfälischen wurden sie durch die dortige Presse im Juli 2009 gefeiert als...

"Eine Kombination von Spieldisziplin, Improvisationsfreude und technischer Vollkommenheit, einfach grandios"...

Und genau diese Disziplin aller Beteiligten ist es, die sie sowohl in ihren vorliegenden Kompositionen wie auch in ihrem alltäglichen Schaffen und Wirken auszeichnet und sie etabliert hat. Sie schaffen es, konzentriert ein Produkt zu erstellen und uns die Leidenschaft ihrer Musikalität fühlen zu lassen, egal, von wo sie angereist sind. Dieses musikalische Feuerwerk konnte sich in Berlin entladen und ist Dank der zuverlässigen Zusammenarbeit mit Ulf Drechsel vom rbb auch wieder ein gelungenes Projekt der Superlative geworden. Sämtliche Komponisten haben sich bei der Aufnahme selbst so mit eingebracht, dass Klasse und Individualität brillieren können.

Niko Schäuble - Electric 5

Jazz Musik war, und ist auch heute noch, eine Domäne der akustischen Instrumente. Mit Ausnahme der elektrischen Gitarre und der elektronischen Keyboards (die ohne Verstärkung nicht hörbar wären), wird die elektrische Verstärkung nur eingesetzt um den Klang der akustischen Instrumente zu übertragen - und das auch nur dann, wenn unbedingt nötig (die meisten Spieler akustischer Instrumente stehen der Amplifizierung skeptisch gegenüber, da allzu oft der Klang ihrer Instrumente verfälscht wiedergegeben wird). Einige der speziellen Eigenschaften der elektrisch verstärkten Instrumente sind: Sie können über längere Strecken auf einem dynamisch höheren Niveau spielen. Durch die Verstärkung ist es möglich, musikalische Passagen, die sehr leise gespielt werden neben dynamisch intensiven Aussagen gleichberechtigt hörbar zu machen - und umgekehrt (das Gitarrensolo in Grey Is Green ist ein gutes Beispiel).

Die Möglichkeiten der Klangveränderung mit Hilfe elektronischer Effektgeräte und Pedale ist weitaus vielfältiger bei E-Instrumenten, als bei deren akustischen Verwandten. Eric´s Begleitung von Lito´s Pianosolo in Grey Is Green ist ein deutliches Beispiel, ebenso wie der Anfang von Stowaway, wo Keyboardklänge den flächenartigen Charakter der Gitarrensounds verstärken. Elektrische verstärkte Instrumente haben eine grenzenlose Fähigkeit, mit solchen Klangfarben zu arbeiten (In As You Wish scheint sich der Sound der gesamten Band zu verändern, wenn statt des E-Piano Sounds ein Orgelsound erklingt). Die fremdartigen Synthesizerklänge in The Way It Goes verleihen dem Keyboardsolo einen surrealen Charakter.

Christof Griese und Niko Schäuble arbeiten seit 1982 zusammen, zumeist in aus akustischen Instrumenten bestehenden Ensembles. Electric Five nun ist ihr erstes "elektrisches" Projekt.

Griese Kappe Quintett

Landesgartenschau des modernen Jazz

Christof Griese - Christian Kappe Quintett

Seit drei Jahren spielt das Griese-Kappe-Quintett zusammen. Meist in Berlin, wo vier Fünftel der Band zu Hause sind. Im Hot Club am Hafenkai nun zum ersten Mal.
Der Trompeter Christian Kappe hat den Termin eingestielt.
Schön, den Münsteraner wieder mal auf vertrautem Terrain zu hören. Noch schöner, ihn in dieser Besetzung erleben zu können. An der Seite des Saxofonisten Christof Griese. Ein ideales Paar, das Harmonie verbreitet und Selbstsicherheit ausstrahlt, aber nie Überheblichkeit. Emotionalität und Wärme ist angesagt, nicht kalte, technische Protzerei.

Zusammen mit Andreas Kersthold (Piano), Dirk Strakhof (Bass) und Rainer Winch (Schlagzeug) präsentieren die drei Bläser Kreationen aus dem Gewächshaus der Band:
zarte Pflänzchen, manchmal robusteres Strauchwerk, ab und zu kommt ein kräftiges Bäumchen zum Vorschein.
Kompositionen mit Bodenhaftung und zudem in erstaunlicher Artenvielfalt. Ballad, ein schlichter Titel für ein zu Herzen gehendes melodisches Meisterwerk mit gospel-sakraler Grundstimmung; Morango treibt dank Winchs ideenreicher Arbeit kräftiger aus, verführt die beiden Bläser zu forcierterem Spiel; Deep Inside erhält mit elektronisch eingespieltem, sitar-ähnlichem Gezirpe etwas von der Exotik einer Orchidee.

Die Landesgartenschau des modernen Jazz treibt wunderschöne Blüten. Einige widmen sich Abstufungen und Nuancen von Blau: Indigo, Ultramarin, Andere sind wichtigen Menschen gewidmet: dem Komponisten Sibelius zum Beispiel oder dem Nachwuchs.

Was die Gruppe in dieser Nacht zum Besten gibt, hat sie zuvor schon auf einer Live-CD konserviert (Live at Schlot, Pool Music). Vergleiche sind möglich und offenbaren den Charakter von lebendigem Jazz: Obwohl Melodien, Strukturen und Aufbau der Stücke gleich sind, zeigen sie differente Färbungen. Die Unterschiede liegen im Detail: in den Bläsersoli, beim Schlagzeug, in den findungsreichen Händen des Pianisten, besonders aber im Umgang mit dem Kontrabass. Kreativität als Ausdruck von Stimmungen auf der Bühne und im Raum. Mit dem Material des hervorragend eingespielten Quintetts lässt sich vorzüglich arbeiten.

Mehr von diesen sorgfältig gezüchteten Pflanzen wäre ein Zugewinn für den im Moment etwas unübersichtlich wuchernden, großen Jazzgarten.
Klaus-Peter Heß

JayJayBeCe - Pressestimmen

25 Jahre JayJayBeCe

"Für eine Jazzformation sind 25 Jahre ein nahezu biblisches Alter. Dieses erreicht zu haben, kann sich das Berlin Jazz Composers Orchestra JayJayBeCe unter seinem unermüdlichen Leiter, dem Saxophonisten Christof Griese zur Ehre anrechnen.
Die 1987 von ihm an der damaligen Musikschule Berlin-Charlottenburg, heute Musikschule City West, gegründete Big Band lässt sich auch als eine Art "Durchlauferhitzer" für eine geradezu immense Zahl von Jazzmusikern bezeichnen: das Booklet listet 180 (!) Namen auf, die zeitweise Mitglieder des Orchesters waren - unter ihnen eine nicht unbeträchtliche Zahl, die heute zu hoch profilierten Jazzern der Berliner Szene und darüber hinaus zählen.
Weiterhin werden 20 Solisten aufgeführt, die mit der Band seit 1987 aufgetreten sind - darunter Conny Bauer, Julia Hülsmann, Leszek Mozdzer und Gebhard Ullmann.

Das 25-jährige Bandjubiläum wurde denn auch artgerecht mit drei Auftritten im Oktober 2012 im Jazzclub Schlot in Berlin-Mitte gefeiert und für die CD aufgezeichnet. Elf Titel aus der Feder von Christof Griese, Julia Hülsmann, dem Pianisten Tal Balshai, der in Berlins Jazzszene aufstrebenden Saxophonistin Birgitta Flick sowie von dem der Band eng verbundenen Drummer Nikolaus Schäuble vermitteln ein beeindruckendes Hörerlebnis vom Niveau der 18-köpfigen Formation.

Positiv sei zudem angemerkt, dass in der Band 12 Mitglieder 20 Jahre alt oder gar jünger und sechs Musikerinnen sind. Seit seiner Gründung bewegt sich das JayJayBeCe auf nicht herkömmlichen, stilistisch vielseitigen von Swing und Mainstream geprägten Gleisen des Big-Band-Jazz. Kompositionen, Arrangements sind von Eigenständigkeit sogar von Eigenwilligkeit geprägt. Ohne jede sich stereotyp wiederholenden Abläufe ist jedes Stück ein Unikat, spannungsvoll und klangfarbenreich gestaltet, dazu mit präziser hoher Komplexität in den Tutti-Passagen sowie beeindruckender Solisten. Das alles macht deutlich, wie viel intensive Probenarbeit und persönliches Engagement Christof Griese zusammen mit den erkennbar hoch motivierten Musikern investiert, um dem Standard der Band gerecht zu werden. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen konnte JayJayBeCe in seiner 25-jährigen Existenz einfahren, wie auch 2012 die Einladung zu drei Konzerten in Mexiko-Stadt sowie 2013 ein erster Platz beim internationalen Meerjazz Big-Band-Wettbewerb in Holland zu internationaler Anerkennung der Band beitrug.

Große Gratulation also zu 25 Jahren JayJayBeCe und allerbeste Wünsche für sein zukünftig höchst kreatives Schaffen.“
Gerhard Hopfe (Jazzpodium 11-2013)

JayJayBeCe

Das Berlin Jazz Composers Orchestra JayJayBeCe

Ein etwas griffigeres Kürzel für JugendJazzBand Charlottenburg wurde 1987 von Christof Griese an der Musikschule City West von Berlin gegründet. Gerade mal ein halbes Jahr später gewann JayJayBeCe den 3. Preis beim Europäischen Big Band Wettbewerb in Berlin.
Das einzigartige Konzept - junge MusikerInnen spielen ausschließlich Kompositionen Berliner KomponistInnen - führte zu Einladungen auf Festivals in Berlin, London - Lewisham, Norwich, Cardiff, Eindhoven, Kopenhagen, Leipzig, Nürnberg, Istanbul und Amsterdam.

1992 gewann JayJayBeCe den 1. Preis beim Deutschen Orchesterwettbewerb in Goslar und 1995 den Studioprojekt Wettbewerb in Berlin. Im Juni 2010 gewann JayJayBeCe bei der Bundesbegegnung Jugend jazzt als einzige Big Band gleich zwei Preise: den renommierten Skoda Jazz Preis (mit Dozenten eigener Wahl) und den Sonderpreis der Union Deutscher Jazzmusiker (Deutsche Jazzunion) für die Interpretation eines zeitgenössischen Werkes.

Seit über 25 Jahren ist JayJayBeCe zu Gast in den monatlichen Konzertreihen des „Jazzkeller 69 e.V.“ - ohne diese regelmäßigen Konzerte wäre die Band nie so weit gekommen!
Inzwischen sind neun CDs des Ensembles sind beim BIT-Musikverlag Berlin erschienen.

Musikalische Begeisterung in Mexico 2012
Vom 7. - 9. Mai 2012 wurde das Berlin Jazz Composers Orchestra JayJayBeCe vom Festival de Mexico für drei Konzerte nach Mexico City eingeladen. Das Goethe-Institut als Partner finanzierte die Flugkosten, sodass die jugendliche Big Band mit Open Air Konzerten in der Reihe XCentrico (exzentrische Musik außerhalb des Zentrums von Mexiko City) das Publikum begeistern konnte. Am Ende der Konzerte gab es Standing Ovations und die jungen MusikerInnen kamen mit vielen eindrucksvollen Erlebnissen und Erinnerungen an schöne Begegnungen aus Mexico wieder nach Hause.

Europameister im Big Band Spiel 2013 und 2015 und Vize-Europameister 2014
Das Berlin Jazz Composers Orchestra JayJayBeCe, ist am 25. Mai 2013 und am 30. Mai 2015 Top Class First Prize Winner und am 24. Mai 2014 Top Class 2nd Prize Winner beim International Big Band Concours in Hoofddorp Harlemermeer NL geworden!
Außerdem gewann sie bei der Bundesbegegnung Jugend Jazzt 2014 in Stuttgart den zweiten Preis, einen Förderpreis des Landes Baden-Württemberg. und im Juni 2012 den Internationalen Meerjazz Big Band Wettbewerb in Holland in der Kategorie „First Class“.

Musikalische Begeisterung in Istanbul 2019
Das Berlin Jazz Composers Orchestra JayJayBeCe spielte zum 30jährigen der Städtepartnerschaft Berlin-Istanbul am 25.9.2019 in Istanbul
Zum 30jährigen der Städtepartnerschaft Berlin-Istanbul wurde JayJayBeCe vom Goethe-Institut nach Istanbul eingeladen. Die Big Band eröffnete dort am 25.9.2019 das lokale Jazzfestival in Kadikoy mit einem Open Air-Konzert vor 2000 Zuschauer*innen und wurde mit standing ovations gefeiert.

REEDSTORM Quartett

Roland Schmitt
Michael Scheunemann
Torsten Piper
Christof Griese

Ungefähr so, wie die vorwärtstreibende, manchmal auch verwirbelte Musik des REEDSTORM Quartetts.
Ihre jazzigen und bluesigen Kompositionen erzählen von Stimmungen und Empfindungen, deren Protagonisten jedoch unsichtbar im Hintergrund agieren. Die vier Saxophonisten – Roland Schmitt, Michael Scheunemann, Torsten Piper und Christof Griese – musizieren sich durch kleine Geschichten des Alltags:
“Inner City Drive to Despair” beschreibt zum Beispiel die tägliche Reise durch die verstopfte Innenstadt. Immer wieder gibt es ein freudiges Voran, ein Slalom durch die Noten, wobei man stellenweise auch genervte Autohupen zu hören meint. In anderen Stücken variiert dagegen das Tempo – schnellere Rhythmen, gekoppelt mit klassischen Soli werden abgelöst von nachdenklichen Melodien.
Bei so viel Soul und Swing-Feeling können die vier bequem auf eine Rhythmusgruppe verzichten.“

Presse

"Wie hört es sich an, wenn der Wind sachte, aber doch schwungvoll durch das Schilf bläst? Ungefähr so, wie die vorwärtstreibende, manchmal auch verwirbelte Musik des
Reedstorm Quartetts. Ihre jazzigen und bluesigen Kompositionen erzählen von Stimmungen und Empfindungen, deren Protagoisten jedoch unsichtbar im Hintergrund agieren.
Die vier Saxophonisten musizieren sich durch kleine Geschichten des Alltags.
Neun Jahre spielen die "Reedstorm"-Musiker in dieser Kombination erfolgreich zusammen – das wird auch in dem organischen Miteinander deutlich.
Schöne Musik, um dabei den eigenen Gedanken nachzuhängen.“

Ulrike Kreß

Perpetuum Jazzable

Christof Griese, Saxofon

Burkhard Jasper, Klavier

Presse

Jazzgerechtes Duo-Musizieren bedeutet für die beteiligten Musiker stets eine Herausforderung besonderer Art. Intensives gegenseitiges Aufeinanderhören und -reagieren, die Entfaltung eines dichten Geflechts im Zusam- menspiel wechselnd mit inspirierten improvisatorischen Linien in den Soloparts und last but not least außer- ordentliche rhythmische Sicherheit sind unabdingbar für kreatives Duo-Spiel. Christof Griese, wechselnd zwi- schen Flöte, Alt-Flöte, klanglich dem Sopransaxophon nahestehenden Saxello und Tenorsaxophon sowie Burkhard Jasper am Steinway Grand Piano erfüllen die genannten Kriterien geradezu beispielhaft in jeweils sechs Eigenkompositionen beider Musiker und in den Thelonious-Monk_Themen "Ugly Beauty" und "Well you needn ́t" mit dieser im Frühjahr 2012 eingespielten CD. Ihr Programm zeigt sich abwechslungsreich nicht nur in den Tempi, auch innerhalb der Stücke entfaltet sich ein vielfältiges Klangspektrum, das nicht nur durch Grieses äußerst ausdrucksreich von lyrisch-kontemplativ bis energetisch eingesetztes Instrumentarium bestimmt wird. Damit kompatibel geht Jaspers weit gefasstes, von perlenden Läufen bis zu balladesken Linien reichender Ausdrucksbereich. Die Seelenverwandtschaft beider Interpreten zeigt sich hier par excellence. Die Ideenreich angelegten Arrangements stellen mal Christof Griese, mal Burkhard Jasper in den Vordergrund, lassen im Zusammenspiel beider Musiker hohe Komplexität bei das Ganze dominierender Transparenz aufscheinen.
Obwohl sich beide Interpreten bereits seit mehreren Jahren im Duo-Spiel zusammenfinden, somit entspre- chend aufeinander eingestimmt sind, gewinnt man hier in keiner Weise den Eindruck von ausschließlich durch technische Brillanz geprägter Routine. Jedes Stück zeigt sich in allen Passagen durchdacht, dazu spannungs- voll, hoch konzentriert ohne jedes langatmige Ausufern und mit "Seele" ausgeführt. Eine meisterhafte CD ... Imaginäre fünf Sterne, auch für das graphisch schön gestaltete Digipack! "

Gerhard Hopfe-Jazzpodium 2-2013